A-TRAIN Landes-Akkordeon-Bigband Hessen
A-TRAIN    Landes-Akkordeon-Bigband Hessen

A-Teens, unser Projekt, das sich an Spieler*innen im Alter von 16 - 26 Jahren richtet

 

Workshop vom 11.11.2022 bis 13.11.2022 in Waldeck am Edersee

Von Super Mario bis Last Christmas

A-Teens-Workshop in Waldeck am Edersee

 

22.11.2022 - Auch einmal aktuelle Hits im Akkordeon-Orchester spielen? Einmal mit Profi-Musikern zusammenspielen? Eure Lieblingsmusik eines Videospiels selber spielen? Unter diesen Mottos trafen sich 11 junge Akkordeonist*innen und eine Bassistin im Alter zwischen 12 und 29 Jahren vom 11. bis 13. November 2022 in der Jugendherberge in Waldeck am Edersee.

 

Eingeladen dazu hatte die Landes-Akkordeon-Bigband Hessen 2000 e. V. „A-Train“, die mit dem Förderprogramm „Neustart Amateurmusik“ des Bundesmusikverbandes Chor & Orchester (BMCO) den A-Teens-Workshop „Rock Pop Jazz im Akkordeon-Orchester“ möglich machen konnte.

 

Und so trafen die Teilnehmer am späten Freitagnachmittag ein, um nach einem gemeinsamen Abendessen die erste Probe-Session unter der Leitung des Jazz-Akkordeonisten, Dozenten und frischgebackenem Geschäftsführer am Hohner-Konservatorium Eric Dann zu beginnen. Schnell wurden die Teens und Twens in ihre Stimmen eingeteilt und unter der professionellen Begleitung von Simon Ostheim am Schlagzeug sowie Dirk Kunz am E-Bass waren bereits 2 Stunden später fünf Musikstücke angespielt und man hatte sich einen Eindruck über die Jazz-, Rock- und Pop-Titel gemacht, die bis Sonntag erarbeitet werden wollten.

 

Doch das Wochenende sollte nicht nur aus Proben bestehen. Am Freitagabend standen gemeinsame Spiele im Fokus. Nach einer interaktiven Kennenlern-Runde der pädagogisch ausgebildeten Teilnehmerin Pia Lammers kämpften die Teilnehmer mit dem Gruppenspiel „Werwölfe“ um das Überleben der Dorfbewohner oder maßen ihr Wortgewandtheit im Spiel „Tabu“.

 

Am nächsten Morgen kam der eine oder andere etwas schwer aus dem Bett, hatte man doch bis tief in die Nacht gespielt oder noch in den Zimmern geredet. Aber alle Teilnehmer waren mit Feuereifer dabei als es darum ging, die Stücke nun auszuarbeiten und die Spieltechniken zu verfeinern. Wenn Eric zum Beispiel identische rhythmische Passagen, die jede Stimme an einer anderen Stelle im Stück notiert hatte, zeitgleich und damit auch in einer anderen Tonart spielen ließ, klang das definitiv schräg, half den Teilnehmern aber schnell, den Rhythmus zu verinnerlichen. Und so klangen die Musikstücke nach dem Vormittag schon recht annehmbar.

 

Nach dem Mittagessen machten sich einige Teilnehmer auf den kurzen Fußmarsch zum Edersee. Der Füllstand des Stausees betrug zu diesem Zeitpunkt nur 20 % und war so niedrig, dass man das vor über hundert Jahren versunkenen Dorf Berich trockenen Fußes erreichen konnte. Die Teilnehmer staunten nicht schlecht, als sie im Edersee-Atlantis durch die Grundmauern der alten Häuser spazierten.

Am Nachmittag klangen die Stücke bereits sehr gut, was Eric dazu bewog, noch einen weiteren Titel auszuteilen. Diesen und alle anderen Stücke beherrschten die Teilnehmer*innen bis zum Ende der Samstagsprobe, sodass jeder mit sich zufrieden in den Abend starten konnte.

 

Für diesen hatten die Betreuer Sebastian Schmidt, Juana und Reiner Holzapfel eine kleine Nachtwanderung durch das Waldgebiet nahe der Jugendherberge geplant. Mit Taschenlampen bewaffnet ging es alsbald los. Auf halber Strecke wurde an einer kleinen Lichtung Halt gemacht. Hier spielten die Teilnehmer eine weitere Runde „Werwölfe“, was in der dunklen Atmosphäre und mit den Geräuschen des umgebenden Waldes ein besonderes Erlebnis war. Anschließend wurden die Taschenlampen ausgeknipst, um den prächtigen Sternenhimmel bei Halbmond bewundern zu können. Zurück in der Jugendherberge klang der Abend mit weiteren Spielen und Gesprächen aus.

Der Sonntagmorgen wurde genutzt, um das erarbeitete Programm aufführungsreif zu bekommen. Noch einmal wurde an der einen oder anderen Stelle gefeilt, Rhythmen geklärt oder falsche Töne korrigiert. Bis zum Mittag war Eric mehr als zufrieden mit dem Ergebnis der Probenarbeit.

 

Nachmittags trafen dann Freunde und Familien der Lehrgangsteilnehmer ein, gespannt, was denn wohl über das Wochenende erarbeitet worden war. Eric startete die Aufführung mit der Karibik-Suite von Wolfgang Ruß, an der Percussion begleitet von Niels Kolbe, Sebastian Schmidt und Simon Ostheim. Danach folgten zwei unveröffentlichte Werke arrangiert vom Dirigenten Eric Dann. Mit Fossil Falls aus Super Mario Odysee und Gusty Gardens aus Super Mario Galaxy bewies das Orchester, das Musik zu Videospielen auch sehr klangvoll sein kann.

 

Weiter ging es, fast schon der Jahreszeit entsprechend, mit zwei weihnachtlichen Titeln, arrangiert von Wolfgang Ruß. Bryan Adams‘ (Something about) Christmas Time und Wham!s Last Christmas kamen beim Publikum so gut an, dass nach einer Zugabe verlangt wurde. Darauf war das Orchester natürlich vorbereitet und setzte mit dem Pop-Titel Hollywood Hills von Sunrise Avenue, arrangiert von Waldemar Lang und am Piano begleitet von Sebastian Schmidt, einen krönenden Abschluss. Das Publikum dankte es dem Orchester mit Standing Ovations.

 

Damit ging ein ereignisreiches Wochenende für Teilnehmer und Betreuer, den Dirigenten und die unterstützenden Profi-Musiker zu Ende. Dass der Workshop ein voller Erfolg war, beweist auch die Tatsache, dass einhellig nach einer Fortsetzung dieses Formats gefragt wurde. Und so fiel der Abschied schwer, doch alle machten sich mit unvergesslichen Erinnerungen im Gepäck wieder auf den Weg nach Hause.

Text: Juana Holzapfel

Fotos: Dr. Bernhard Wondrak, Juana Holzapfel, Sebastian Schmidt und Hans Petersen

 

Der Beitrag ist mit gleichlautendem Inhalt auch erschienen in der Harmonika International 1/2023, Trossingen 2023, S. 37-38.

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